Nomalerweise verarbeiten wir die Informationen aus unserem Umfeld im zeitlichen Ablauf und somit in einer bestimmten Reihenfolge. Diese Reihenfolge stimmt mit unserem Verständnis der Welt überein: Eine Information erreicht uns, wir nehmen sie wahr, überprüfen sie auf ihren Wahrheitsgehalt und speichern sie dann dementsprechend ab. Ist die Welt um uns herum in Ordnung und haben wir genügend Zeit zum Verarbeiten, dann erleben wir uns als „stimmig“ und eins mit dem, was geschieht. Dabei kann es vorkommen, dass wir mit dem Erlebten nicht einverstanden sind, aber wenn etwas nicht zu ändern ist, akzeptieren wir es dennoch, denn es gehört zu unserer Welt und wir können es tolerieren.
Manche Menschen erleiden Situationen im Leben, die so erschreckend oder schockierend sind, dass sie sie nicht aushalten geschweige denn verarbeiten können. Sie sind schlicht und einfach überfordert. Solche Ereignisse werden aufgrund der Überforderung unserer Psyche nicht in der richtigen Reihenfolge oder auch gar nicht verarbeitet, die einstürmenden Informationen haben keinen Anschluss mehr und irren als Gedächtnis-Fragmente zeit- und ziellos in unserem System herum, sie haben keinen „Platz“. So kommt es, dass wir keine logische, bewusste und folgerichtige Erinnerung an das Ereignis haben.
Aus der therapeutischen Arbeit wissen wir, dass diese Fragmente orientierungslos sind und ebenso keine Zeit kennen, für sie ist immer „Jetzt“ oder auch „Ewigkeit“, und es scheint dringend. Weil sie endlich verbunden sein wollen, empfinden viele traumatisierte Menschen eine ständige innere Unruhe.